Ein Gespräch auf einer kleinen kirchlichen Baustelle letzte Woche. Zuerst schauen wir uns die notwendigen Arbeiten an. Dann fachsimpeln wir ein wenig. Beim Verabschieden sagt der hilfsbereite Mann, von Beruf Installateur: „Mir geht etwas ab. Am Sonntag fehlt etwas – ohne Kirche.“ „Das stimmt!“ sage ich. „Eine eigenartige Situation. Freuen wir uns darauf, wenn es wieder möglich wird.“ Der Mann antwortet mit einem frohen Lächeln und im Tiroler Dialekt sagt er: „Des wea ma alls noachholen!“ „Das werden wir alles nachholen.“
Wie schön, solche Menschen zu treffen! In einer Zeit wo zu viele Leute jammern, brauchen wir diesen Blick nach vorne. Statt uns zu bemitleiden oder andere zu kritisieren, dürfen wir uns jetzt schon freuen, wenn wir uns wieder zahlreich zum Gottesdienst versammeln dürfen.
Dass er das Versäumte noch nachholen will, hat mir besonders gefallen. Es könnte nämlich sein, dass jemand sagt: so langsam gewöhne ich mich an die Situation; es geht auch ohne Messe gut. Nein, freuen wir uns auf die Zeit danach und holen wir das Versäumte nach. So zu denken und dabei zu lächeln ist Ausdruck einer Hoffnung. Wir sollen „fröhlich sein in der Hoffnung“ sagt der Apostel Paulus im Römerbrief (vgl. Röm 12,12).
(c) Pfarrer Christoph Haider