Wir Menschen lieben die Abwechslung. Wir suchen das Neue oder zumindest das Vertraute in immer neuen Variationen. Das Bedürfnis nach Abwechslung ist vor allem in hoch entwickelten Wohlstandgesellschaften verbreitet. Reiches Angebot verlockt zum Ausprobieren.
Glaube baut auf Beständigkeit und Treue auf. Das Bedürfnis nach Veränderung und die täglich treue Ausübung des Glaubens stehen oft in Spannung zueinander.
Dieses Spannungsfeld möchte ich versuchen aufzusprengen. Der Glaube, vor allem der konstant gelebte Glaube, schenkt nämlich immer wieder neue Tiefe und Fülle. In der treuen Ausübung des Glaubens öffnen sich für uns Schritt für Schritt neue Dimensionen.
Der Grund dafür ist Gott selbst. Gott ist die Fülle. Er ist das Leben. Er ist die Wahrheit. Die Gerechtigkeit. Die Liebe. Solange wir auf dieser Welt sind, leben wir in Hoffnung, das heißt in freudiger Erwartung auf das vollendete Leben mit Gott. Deshalb wird uns in der tagtäglichen und treuen Ausübung des Glaubens manchmal ein Vorgeschmack geschenkt. Im Himmel wird uns nie langweilig werden, weil es dort die Erfahrung der Grenzenlosigkeit Gottes gibt. Christliche Hoffnung nimmt den Himmel jetzt schon vorweg.
Gehen wir unseren Weg mit Gott weiter, ohne in der Ausübung des Glaubens nachzulassen und ohne Angst vor Langeweile. Noch viel schöner als ich hat es unser emeritierter Papst Benedikt XVI. einmal gesagt: „Große Dinge werden durch Wiederholung nicht langweilig. Nur das Belanglose braucht die Abwechslung und muss schnell durch Anderes ersetzt werden. Das Große wird größer, indem wir es wiederholen.“
(c) Pfarrer Christoph Haider